Meine Welt, meine Farben. Jeroen Van Rooijen bei der Arbeit bei der Auswahl eines Stoffes. Im Hintergrund Kleidungsstücke am Ständer.
Farben & Emotionen

Meine Welt, meine Farben

In der Mode haben wir es, anders als in den exakten Wissenschaften, oft mit ganz und gar irrationalen Faktoren zu tun. Es sind manchmal schwer mit Logik erklärbare Dinge, die ein Produkt begehrlich erscheinen lassen – oder eben auch nicht. Dazu kommen persönliche Vorlieben, Spleens – oder auch Abneigungen. Man nennt diesen wilden Mix aus Einflüssen, welche mein Gewerbe so spannend machen, auch «Emotionen».

Emotionen sind für die Lifestyle-Industrie ein ganz wichtiges Thema. Die Hersteller stimulieren sie, wie es nur geht. Denn sie wissen: Jeder Mensch hat seinen eigenen Stil. Diesem folgt er oft auf intuitive Weise – nur wenige haben für sich ein ganz präzises, bewusstes Konzept von Farben, Formen oder Proportionen. Mit ihrer Kleidung und der Wahl von Farben bringen Menschen das zum Ausdruck, was sie vermitteln wollen – bewusst oder unbewusst.

Sein eigenes Wesen und seine ästhetischen Überzeugungen abbilden – darum ziehen wir uns jeden Tag an (abgesehen von primären Anforderungen wie Schutz). Die Garderobe bzw. die Farbpalette ist Ausdruck der emotionalen Welt eines Menschen, es ist seine universell «lesbare» Visitenkarte, die ungeachtet aller Sprachbarrieren funktioniert.

Auch in anderen Bereichen des Lebens sind Farben von grosser Bedeutung. Bodenfarben, Wandanstriche, Heimtextilien – sie alle stellen die emotionale Wertewelt ihrer Nutzer dar. Auch beim Fenster spielen Farben eine zunehmende Rolle – es gibt sie nicht nur in Weiss, auch wenn man manchmal einen anderen Eindruck haben könnte. Ob aus Naturholz, mit deckend gestrichener Oberfläche oder mit speziellen Lacken und Lasuren – die Fenster von 4B können sich dank einer neuen, dem Zeitgeist angepassten Palette von Lasuren diskret in die Umgebung einfügen und einen persönlichen Akzent im Haus setzen.

Jeroen van Rooijen, Jahrgang 1970, wuchs in der Ostschweiz auf, studierte in Zürich Modedesign und schreibt seit über 25 Jahren für verschiedene Medien (Annabelle, NZZ, GQ, Harper’s Bazaar) über die spannenden Querbezüge zwischen Mode, Lifestyle und Lebensart.