Sanierung Wohngenossenschaft in Genf

Parc Dinu-Lipatti, Chêne-Bourg

Am Beispiel der Überbauung «Dinu Lipatti» im Genfer Stadtteil Chêne-Bougeries zeigt sich, wie sich eine energetische Sanierung von Wohngenossenschaftsbauten effizient gestalten lässt.

Die Gebäude an der Chêne Bourg mit den Hausnummern 5–13 wurden in den Jahren 1955-1957 erbaut. Benannt sind sie nach dem rumänischen Pianisten Dinu Lipatti, der ab 1944 Professor für die Klavier-Meisterklasse am Genfer Konservatorium war und als legendärer Chopin-Interpret gilt. Jegliche Harmonie oder Glanz waren der Überbauung aber unterdessen abhandengekommen. Vor allem waren die Gebäude energetisch stark veraltet und konnten heutige Anforderungen an Komfort, Energiebedarf und CO2-Fussabdruck nicht mehr erfüllen. Daher entschied sich die Eigentümerschaft, die Wohnbaugenossenschaft Société coopérative Rue des Rois, für eine umfassende Sanierung plus Aufstockung. Das Ziel: eine energetische Verbesserung nach THPE (Très Haute Performance Énergétique) sowie mehr Wohnraum in Form von 36 neuen Wohnungen.

Logistische Herausforderung

Die Aufgabe bestand darin, die umfangreichen Renovierungsarbeiten an insgesamt vier bewohnten Gebäuden durchzuführen. Als Fensterlösung erstellte 4B zwei Prototypen: einen Vollrahmenersatz und eine Lösung mit dem Renovationsfenster RF1. Die Bauherrschaft entschied sich für das RF1, damit die Mieter in ihren Wohnungen bleiben konnten. Indem das RF1 einfach in kürzester Zeit (60 Minuten pro Fenster) auf die bestehenden Fensterrahmen aufgesetzt wird, entstehen generell kaum Umtriebe für die Bewohnenden, die sogar während der Arbeiten selbst in ihren Wohnungen bleiben können. Speziell bei solchen Grossprojekten ein logistisch und finanziell kaum zu schlagender Vorteil.

Energetische Vorteile

Noch wichtiger als die Zeit- und Kostenersparnis: Das RF1 unterstützt als Energiesparfenster auch das Hauptziel der Sanierung – die energetische Verbesserung der Gebäudehülle. Als einziges Renovationsfenster in der Schweiz mit Energieeffizienzklasse A trägt das RF1 massgeblich zur Reduktion des CO2 Ausstosses bei. In Kombination mit einer Perimeterdämmung der Fassade aus EPS konnten Komfort und Energieverbrauch der 106 bestehenden Wohnungen stark verbessert werden. 4B verwendet ausschliesslich 3-Scheiben-Wärmeschutzglas. Damit kann die Raumtemperatur auch bei einer Aussentemperatur von bis zu -10 °C zuverlässig auf 20 °C gehalten werden. Das gilt ebenso für das Neubaufenster NF1 und die Schiebetüre ST2 mit ihrer reduzierten Ästhetik, die in den neu erstellten Wohnungen verbaut wurden. Die Balkone wurden mit Holzbau-Elementen der Firma Renggli geschlossen, auf denen NF1 Lux Fenster installiert wurden. Das NF1 Lux überzeugt neben optimalem Schallschutz auch mit dem maximalen Glasanteil und daher einer grossen Lichtdurchlässigkeit.

Der Mix macht’s

In Kombination mit der Verbesserung der Gebäudehülle wurde in Genf auch ein neues, zentralisiertes Heizungssystem mit Wärmepumpe installiert sowie alle Elektroinstallationen gemäss der heute geltenden Normen erneuert. Als Ausgleich für den Stromverbrauch wurden auf dem Dach zusätzlich 72 Photovoltaikmodule zur Ergänzung der 81 vorhandenen Module und 161 m2 Wärmepaneelen montiert.

Mit all diesen Massnahmen konnte der CO₂-Ausstoss des Gebäudes um gut 80 % reduziert werden, wovon allein etwa 15 % auf die Fenster entfallen.

Da circa 24 % der Treibhausemissionen in der Schweiz auf den Gebäudesektor entfallen, sind derartige Sanierungen ein wichtiger und dringender Schritt. Rund 1 Mio. Gebäude im Land sind älter als 40 Jahre alt und vor diesem Hintergrund dringend sanierungsbedürftig.

Das Gebäude von aussen mit der neuen Fassade und den neuen Fenstern und Schiebetüren von 4B