Neue Primarschule Guggach: Rendering des Vorplatzes der Schulanlage Guggach
Neue Schulanlage in Zürich

Primarschule, Guggach

Auf dem städtischen Areal Guggach in Zürich Unterstrass ist eine neue Primarschulanlage entstanden. Sie soll den Bedarf an Schulraum in einem stark wachsenden Quartier decken. Die gesamte Fassade des Baus im Minergie P ECO-Standard wurde von 4B als Komplettanbieter umgesetzt.

Nördlich des Bucheggplatzes in Zürich wird seit einigen Jahren intensiv gebaut. Das Areal Guggach III an der Kreuzung Hofwiesen-/Wehntalerstrasse ist eine rund 48 000 m2 grosse Landreserve der Stadt Zürich und bietet ein grosses Potenzial für die innere Verdichtung und Stadtentwicklung. Die Stadt Zürich entwickelt das Areal gemeinsam mit der Stiftung für bezahlbare und ökologische Wohnungen – Einfach Wohnen (SEW). Die Pläne für die neue Überbauung sind aus einem gemeinsamen Architekturwettbewerb hervorgegangen. Diverse neue Wohnsiedlungen oder Ersatzneubauten sowie ein Quartierpark sind in Planung, im Bau oder bereits realisiert. Mit Zunahme der Wohnbevölkerung im Quartier steigt auch der Bedarf an Schulraum sowie an Grün- und Erholungsflächen.

Neue Primarschule Guggach: Ansicht der Fassade der Schulanlage

Vielfältige Anforderungen

Ein Primarschulhaus muss heute viel leisten, vor allem wenn es auch noch eine Tagesschule umfasst und zusätzlich Raum für Quartieraktivitäten bieten soll. Der dreigeschossige Schulhausneubau von Weyell Zipse Architekten bietet Platz für rund 260 Schulkinder in 12 Primarklassen im Tagesschulbetrieb. Dazu gibt es eine Doppelsporthalle sowie Aussenanlagen mit Allwetterplatz und ein Rasenspielfeld, die in den angrenzenden Quartierpark integriert sind. Im Erdgeschoss wurde neben einem ruhige Büro- und Bibliotheks-Cluster auch ein gemeinschaftliches Cluster für die Tagesbetreuung und für Veranstaltungen geschaffen. Um zu einer effizienten Nutzung beizutragen, wurde grosser Wert auf eine Mehrfachnutzung der Räume gelegt.

Das Gebäude besteht aus einem räumlichen Gerüst, das die Umgebung einbezieht und damit auch Orte für informelles Lernen schafft. So umschliesst das Schulgebäude einen Hofraum, der sich grosszügig zum Park hin öffnet, gleichzeitig aber auch Geborgenheit ausstrahlt. Das so entstehende Atrium bildet gleichzeitig das organisatorische Zentrum des Neubaus. Aussen herum sind die lichtdurchfluteten Schulcluster angeordnet. Im Sommer können im Atrium das Glasdach und das Glasschiebetor geöffnet werden. In der kalten Jahreszeit oder bei Schlechtwetter dient das Atrium als gedeckter Pausenplatz sowie als multifunktionaler Begegnungs- und Lernort. Mit Hilfe der einfachen Ordnung soll die innere Struktur des Primarschulhauses auch für die Kleinsten unter den Kindern nachvollziehbar sein.

Nachhaltigkeitsziel Netto-Null

Das gesamte Schulgebäude wurde im Minergie P ECO-Standard erstellt, um damit die Energiekennwerte der Netto-Null-Ziele zu erreichen. Die Wärmeversorgung mit erneuerbarer Energie wird sichergestellt durch den Anschluss an das Fernwärmenetz Zürich-Nord sichergestellt. Auf den begrünten Dachflächen wird ewz eine Photovoltaikanlage betreiben. Während der sommerlichen Hitzeperioden sorgt das sogenannte «Freecooling» in den Klassenzimmern, zusammen mit dem sommerlichen Wärmeschutz an der Fassade für ein angenehmes Raumklima. Das Skelett des Gebäudes besteht aus Recyclingbeton. Bei den nicht tragenden Wänden wurde Kalksandstein eingesetzt; neben einer Aluminiumfassade ergänzen im Wesentlichen Holz und Glasbausteine das Materialkonzept.

Behagliche und effiziente Fensterlösung

Der Bau weist breite Fensterbänder auf, die sich gitterförmig um ihn herum legen, und für eine raumhohe Verglasung sorgen. Die Gestaltung entspricht dem Konzept, eine freundliche und helle Umgebung für die Kinder zu schaffen und gleichzeitig das Gebäude robust und energieeffizient zu gestalten. Für die Fenster wurde das System NF1 aus Holz-Metall von 4B gewählt. Dank der effizienten Konstruktion mit Dreifach-Isolierverglasung unterstützt das Fenstersystem NF1 den angestrebt sparsamen Umgang des Projekts mit Energie. Es bietet eine exzellente Wärmedämmung und gewinnt mit hoher g-Werte von bis zu 60 Prozent wertvolle Energie zurück, wodurch die Energieetikette der Effizienzklasse A erreicht wird. Die NF1-Fenster sind Minergie- oder Minergie-P zertifiziert. Die Dreifach-Isolierverglasung sorgt auch für Bestwerte in den Bereichen Schallschutz und Sicherheit. Darüber hinaus gewährleistet das Material im Umfeld einer Schule die notwendige Strapazierfähigkeit sowie Langlebigkeit.

Mit ihrer Innenseite aus Holz tragen die NF1 zu einem behaglichen Raumgefühl bei. Zugunsten einer hellen Atmosphäre wurden sie der Standardfarbe 4B Weiss ausgeführt. Aussen kam Aluminium roh zum Einsatz. Auch die übrigen Bereiche der Fassade wurden aus Aluminium roh gefertigt. Die ebenfalls von 4B gelieferten und montierten Flachbleche und abgekanteten Trapezbleche wurden jeweils in Form einer hinterlüfteten Fassade angebracht. Insgesamt verbaute 4B in der Primarschule 341 Stück Fensterelemente als Festverglasung wie auch als öffenbare Flügel mit einer Gesamtfläche von 1112 m2. Um die schnelleren Montagezeiten zu verkürzen, wurden die Fensterelemente im 4B Werk vorfabriziert, anstatt sie Ort Rahmen für Rahmen zu montieren. Die gefertigten Elemente sind unterschiedlich, bestehen aber in der Regel aus der Festverglasung unten und dem Flügel oben mit dem Setzholz, der als Rahmen dient.

Erneut konnte 4B als Komplettanbieter der gesamten Gebäudehülle das Projekt von der Planung bis zur Ausführung effizient und termingerecht umsetzen.