Illustration des neuen Sozialversicherungszentrum WAS in Luzern mit NF1 Fenstern in Holz-Metall und dem FS2 Pfosten-Riegel-System in Holz-Metall
Areal Eichhof West

Sozialversicherungs-zentrum WAS, Luzern

Dank der interdisziplinären Zusammenarbeit des internen Entwicklungsteams mit externen Experten und Fachhochschulen, liefert 4B eine Sonderlösung für 967 Fenster mit separater nach aussen öffnender Lüftungsklappe. Eine Innovation, die nicht nur für eine optimale Luftzirkulation sorgt, sondern auch mit einer schallabsorbierenden Wetterschutzbox ausgestattet ist. 

Am Fuss des Sonnenbergs in Kriens, direkt an der Grenze zur Stadt Luzern entstehen auf dem Areal «Eichhof West» rund 230 Mietwohnungen sowie ca. 6’000 m2 Büro- und Gewerbeflächen. Das Areal befindet sich unmittelbar beim grossen Verkehrsknotenpunkt Kriens. Hier überbrückt die Autobahn die Luzernerstrasse, wird von Osten und Westen her mit Zufahrten erschlossen und taucht in den Sonnenbergtunnel ein. «Eichhof West» ist also bestens erschlossen, jedoch auch einem permanenten Geräuschpegel ausgesetzt.

Im südwestlichen Teil des Areals wird das neue Bürogebäude für das Sozialversicherungszentrum WAS (Wirtschaft Arbeit Soziales) errichtet. Die Projektierung und Ausführungsplanung erfolgt durch das renommierte Architekturbüro Gigon/Guyer. Es besticht nicht nur ästhetisch und architektonisch, sondern ist ökologisch wegweisend, da es nach dem «Prinzip 22·26» gebaut wird. Somit hält es ganzjährig eine Wohlfühltemperatur zwischen 22 und 26 Grad Celsius und kommt dabei ohne konventionelle Heizung oder energieraubende Klimasysteme in den offenen Bürobereichen aus: Während das Gebäude mit der Abwärme der Menschen, der Computer und anderer Bürogeräte geheizt wird, sorgt bei sommerlicher Wärme frische Luft durch öffenbare Fenster für Kühlung. Durch die sensorisch gesteuerten Lüftungsflügel der Fenster regulieren sich Temperatur und CO2-Anteil im Innenraum automatisch, was für ein stets angenehmes Klima sorgt. Das Prinzip 22·26 überzeugt darüber hinaus mit niedrigen Lebenszykluskosten, höchster Energieeffizienz und der Reduktion von CO2-Emissionen.

Illustration des neuen Sozialversicherungszentrum WAS in Luzern mit NF1 Fenstern in Holz-Metall und dem FS2 Pfosten-Riegel-System in Holz-Metall

Zuschlag für 4B

Anliker gehört in der Schweiz zu den führenden Bau- und Immobilienunternehmungen. Um Projekte effizienter und überzeugender abzuwickeln, verfolgt das Totalunternehmen mit Sitz in Emmenbrücke das Ziel, Zusammenarbeiten mit den ortsüblichen Unternehmungen auszubauen.

Die Ausschreibung beinhaltete eine funktionale TU-Ausschreibung, bei der insbesondere bei den Fenstern eine überzeugende Lösung im Vordergrund stand. Die Anforderungen bestanden darin, den Komfort für die Nutzenden des Gebäudes zu erhöhen, dem Prinzip 22·26 zu entsprechen und ein einwandfreies Lüften zu ermöglichen, dabei aber den Lärm der nahen Autobahn draussen zu halten. Zudem sollte die Lösung Vorteile in der Baulogistik bieten und mit einem hohen Vorfertigungsgrad geliefert werden, um die Montage vor Ort zu erleichtern.

Interdisziplinäre Entwicklung

4B entwickelte eine zukunftsträchtige Sonderlösung. Ziel der Entwicklung war, die Fenster ausser für die Nachtabkühlung auch für das kühlende Querlüften auch unter Tag öffenbar zu machen, dabei den Lärm abzuschirmen bzw. akustisch erträglich zu machen.

Zum Projektstart wurde ein interdisziplinäres Team zusammengestellt, bestehend aus Fachspezialisten, Ingenieuren, Produktionsmitarbeitern, Logistikexperten, Bauleitern und Montagespezialisten.

Im Hinblick auf die Sonderlösung wurden zwei Produkte entwickelt: Klappen und Festverglasungen. Die Festverglasung wurde im hauseigenen Labor von 4B auf Herz und Nieren geprüft. Für die motorisierten, nach aussen öffnenden Klappen wurde zusätzlich die Fachhochschule Biel mit ihrer Klimadifferenzkammer einbezogen. Weitere externe Partner bestanden in der Fachhochschule Bern, Schreinerfachbetrieben, Motorenlieferanten sowie der Stiftung Brändi in Horw, die beim Thema Durchgreifschutz unterstützte.

Funktionsweise der Belüftung

Illustration von NF1 Fenster in Holz-Metall und dem FS2 Pfosten-Riegel-System in Holz-Metall für das neue Gebäude der Sozialversicherung WAS in Luzern

Innovative Lösung

Die neu entwickelte Sonderlösung besteht einerseits aus dem Fenster mit 3-fach Festverglasung mit Rahmen aus Fichte lasiert in Eichenoptik. Ergänzt wird das Fenster durch eine schallabsorbierende Wetterschutzbox, die mit einer nach aussen öffnenden motorisierten Fensterklappe ausgestattet ist. Zusammen bilden diese Elemente eine Einheit.

Im Erdgeschoss weist jede dieser Einheiten Dimensionen von 1600 x 3200 mm auf und ist mit einem hölzernen Durchgreifschutz ausgerüstet. In den Obergeschossen besitzen die Fenstereinheiten die gleiche Breite bei einer Höhe von jeweils 2355 mm.

Die Funktionalität der Sonderlösung wurde eingehend geprüft. Einerseits im 4B Prüflabor, wo die Luftdurchlässigkeit die Klasse e und die Schlagregendichtigkeit 9A erreichte. An der Berner Fachhochschule (Abteilung Architektur, Holz und Bau) wurden die nach aussen öffnenden Klappen getestet, insbesondere das Verhalten zwischen zwei unterschiedlichen Klimaten (EN 13420 Fenster/Differenzklima, EN 1121, EN 952, EN 12219 (Türen/Klimaeinflüsse). Alle Prüfungsverfahren sind durch den schweizerischen Prüfstellendienst akkreditiert.

Das Ergebnis der intensiven interdisziplinären Entwicklungsarbeit ist ein Fenstersystem, das vollauf dem innovativen «Prinzip 22·26» entspricht. Die Sonderlösung bietet nicht nur eine hervorragende Energieeffizienz, sondern auch eine hohe Benutzerfreundlichkeit sowie eine einfache Montage.

Vorbildhafte Teamarbeit

4B konnte sich wiederum als erfindungsreicher Marktführer in diesem Bereich behaupten und mit seiner Neuentwicklung die beste Lösung zu den besten Konditionen anbieten. Das interne interdisziplinäre Team, hat die Problematiken beim Neubau auf dem Areal «Eichhof West» richtig analysiert und daraus mit geballtem Entwicklungseinsatz eine projektspezifische Lösung entstehen lassen. Diese hat, adaptiert an das jeweilige Bauprojekt, ein enorm grosses Potenzial für einen breiten Einsatz.

Beim Sozialversicherungszentrum WAS werden durch 4B insgesamt 967 Fenster mit der Sonderlösung verbaut. Die Fertigstellung ist für Ende 2025, der Bezug für 2026 geplant.

Der Neubau ist mit einer Fensterfläche von total 3’860 m2 ein grossartiger Auftrag, der erst durch die guter Kooperation mit der Anliker AG sowie der ausserordentlichen Leistung des 4B Teams ermöglicht wurde.