Weisses Renovationsfenster RF1 offene Flügel und weisses Sofa steht davor
4 Tipps für ein optimales Raumklima

So lüften Sie Innenräume richtig

Wir verbringen bis zu 90 % unserer Zeit in geschlossenen Räumen. Deshalb ist es wichtig, für ein optimales Raumklima zu sorgen. Mit vier einfachen Tipps sorgen Sie schnell und effektiv für frische und gesunde Luft in Ihren Innenräumen.

1. Wohn- und Arbeitsräume richtig lüften

Der regelmässige Luftaustausch fördert eine gute Raumluftqualität. Egal ob Zuhause oder bei der Arbeit. Und das Beste daran: Es kommt auch unserer Gesundheit zu Gute. Denn die Innenraumluft kann bis zu 5-mal stärker verschmutzt sein als die Aussenluft. Etwa durch eine zu hohe Luftfeuchtigkeit oder Schadstoffen in vielen Haushaltsgegenständen und Putzmittel. Auch schädliche Substanzen in Baumaterialien verschlechtern die Luftqualität in Gebäuden.

Doch nicht immer ist es möglich, so oft zu lüften. Gerade wer berufstätig ist weiss, dass dies kaum bis gar nicht machbar ist. Trotzdem sollten Sie Ihre Wohnräume mindestens zwei bis drei Mal pro Tag richtig durchlüften. Optimaler Weise morgens, mittags und abends.

Die zwei effektivsten Lüftungsvarianten

  1. Illustration Querlüftung

    Querlüftung

    Die wirksamste Methode, um das komplette Luftvolumen innerhalb weniger Minuten in den Wohnräumen komplett zu erneuern.

  2. Illustration fürs Stosslüften

    Stosslüftung

    Die ideale Methode, um einen gezielten Luftaustausch pro Raum vorzunehmen.

Das Ziel beim Lüften ist es, einen kompletten Luftwechsel vorzunehmen. Dabei sind die Fenster immer vollständig zu öffnen. Besonders effektiv ist eine kurze Querlüftung von zwei bis drei Minuten. Der Durchzug bewirkt, dass viel Luftfeuchtigkeit aus dem Raum abgeführt wird, vermeidet jedoch eine zu starke Abkühlung der Bauteile und Einrichtungsgegenstände. Mit dieser Lüftungsvariante kann das gesamte Luftvolumen schnell und energiesparend gegen Frischluft ausgetauscht werden.

Alternativ bietet sich auch die Stosslüftung an. Wie bei der Querlüftung werden die Fenster komplett geöffnet und gleichzeitig die Tür zu den jeweiligen Räumen geschlossen. Nach fünf bis zehn Minuten ist auch hier die Luftfeuchtigkeit abtransportiert und die Raumluft komplett erneuert. Wichtig ist, dass die Heizventile während der Lüftungsdauer zugedreht sind. Das spart Heizenergie.

2. Richtig lüften in der kalten Jahreszeit

In vielen Haushalten und Büros wird auch in der kalten Jahreszeit erstaunlich oft mit gekippten Fenstern gelüftet. Speziell im Winter sollten aber auf diese Lüftungsvariante verzichtet werden. Bei gekippten Fenstern ist der Luftaustausch sehr gering und es begünstigt das Abkühlen der Bauteile und Oberflächen im Fensterbereich. Dies wiederum fördert die Bildung von Schimmelpilz. Ausserdem geht durch ein dauerhaft gekipptes Fenster zu viel wertvolle Heizenergie verloren. Quer- und Stosslüftung sind deshalb vor allem für das Lüften während den kalten Wintermonaten geeignet. Als Faustregel für die Lüftungsdauer gilt:

  • Frost: Um ein schnelles Auskühlen der Innenräume zu vermeiden, sollten bei Frost die Fenster für maximal 2-3 Minuten geöffnet werden.
  • 0-5 °C: Bei Temperaturen von knapp über 0 Grad wird eine Lüftungsdauer von höchstens 5 Minuten empfohlen.
  • 5-10 °C: Bereits nach 5-10 Minuten sind die Innenräume mit frischer Luft versorgt.
  • 10-15 °C: Bei Temperaturen im zweistelligen Bereich ist ein Luftaustausch nach
    10-15 Minuten abgeschlossen.
Lüften im Winter, Frau schaut aus dem Fenster mit Sprossen

3. Lüften im Keller

Im Winter

Der Keller ist der kälteste Raum eines Wohngebäudes. Das richtige Lüften will daher gelernt sein. Insbesondere in den Wintermonaten wird das Untergeschoss gerne zum Aufhängen und Trocknen der Wäsche genutzt. Dann ist regelmässiges Lüften besonders wichtig. Durch die nasse Wäsche wird viel Feuchtigkeit an die Raumluft abgegeben, die Sie nach draussen ableiten sollten. Falls Sie also im Winter Wäsche aufhängen, ist die Kippstellung der Kellerfenster ein Muss.

Prüfen Sie mit einem Hygrometer regelmässig die Luftfeuchtigkeit in Ihrem Keller. Steigt diese an, sollten Sie unbedingt die Fenster öffnen. Um die Raumluft komplett zu erneuern, sind auch hier die Quer- oder Stosslüftung die schnellsten und effektivsten Varianten. Reicht regelmässiges Lüften nicht aus, kann mit professionellen Luftentfeuchtern nachgeholfen werden. Ist es im Winter nicht all zu kalt, dürfen die Fenster im ungeheizten Keller auch tagsüber in der Kippstellung belassen werden.

Im Sommer

Durch die Lage des Kellers bleibt dieser auch bei hohen Temperaturen vergleichsweise kühl. Wird tagsüber gelüftet, kühlt sich die warme, feuchte Aussenluft rasch ab und die Luftfeuchtigkeit im Keller steigt an. Dies begünstigt die Bildung von Schimmelpilz. Nutzen Sie deshalb die kühleren Tageszeiten (z. B. am frühen Morgen).

Öffnen Sie die Fenster für rund 15-20 Minuten komplett und schliessen Sie sie danach wieder vollständig. Bei hohen Aussentemperaturen reicht es aus, einmal am Tag zu lüften. Liegen die Temperaturen in einem angenehmen Bereich, darf der Keller gerne auch zwei bis dreimal pro Tag gelüftet werden. Wichtig zu wissen: Der Feuchtigkeitsgehalt der Aussenluft darf nicht höher sein, als die Luftfeuchte des Kellers. Ist dies nicht gegeben, sollten Sie auf das Lüften im Keller verzichten. Überprüfen Sie deshalb auch im Sommer regelmässig die Raumfeuchte.

Kellerfenster aus Kunststoff

4. Das ist beim Lüften in Minergie-Gebäuden zu beachten

Bekanntlich steht bei Minergie der Wohn- und Arbeitskomfort von Gebäudenutzern im Zentrum. Ermöglicht wird dieser Komfort durch eine hochwertige Gebäudehülle und eine systematische Lufterneuerung. Minergie-Bauten zeichnen sich zudem durch einen sehr geringen Energiebedarf und einen möglichst hohen Anteil an erneuerbaren Energien aus. Aufgrund der dichten Bauweise ist eine kontrollierte Lufterneuerung erforderlich. Das heisst: Bauseitig ist ein Lüftungssystem eingebaut. Die Frage, die sich dabei stellt: Darf ich die Fenster trotzdem noch öffnen? Natürlich dürfen Sie! Das eingebaute Lüftungssystem stellt lediglich sicher, dass dem Innenraum jederzeit genügend Frischluft zugeführt wird.

Im Winter sollten Sie nicht über die Fenster lüften, jedenfalls nicht zu lange. Ansonsten entweicht zu viel Wärme und somit Energie. Ebenfalls gilt die gleiche Regel wie bei nicht Minergie zertifizierten Gebäuden – Fenster nicht kippen. Im Sommer empfiehlt es sich, das Gebäude bzw. die Innenräume nachts mit offenen Fenstern auszukühlen. So kann die Wärme, die sich tagsüber angestaut hat, abgeführt werden. Bei Minergie zertifizierten als auch bei nicht zertifizierten Häusern und Wohnung gilt somit: Wenn sie das Bedürfnis haben das Fenster weit aufzureissen, dann tun Sie es.

Frau steht am Fenster und schiebt Vorhänge zur Seite

Das passiert, wenn wir zu wenig Lüften

Durch unsere Atmung und alltäglichen Arbeiten im Haushalt und Büro geben wir ständig Feuchtigkeit an die Luft ab – bei einer vierköpfigen Familie sind das im Durchschnitt 10 Liter pro Tag. Besonders beim Duschen, Baden und Kochen entsteht viel Wasserdampf. Diese feuchte Raumluft muss durch gezieltes Lüften reguliert werden, um ein behagliches Raumklima zu erhalten.

Wird nicht genügend gelüftet bleibt die Luftfeuchtigkeit im Raum und es entsteht das Risiko für Kondenswasserbildung an den Fensterscheiben und Wänden. Das kann zu Flecken an den Wänden, Tapetenablösung und sogar zu Schimmelpilzbefall führen. Diese Art von Kondenswasserbildung wird auch als Innenkondensat bezeichnet. Bei der Bildung von Kondenswasser auf der Glasaussenseite des Fensters handelt es sich um Aussenkondensat. Dabei sind diese zwei Arten von Kondensat nicht zu verwechseln: Innenkondensat sollte vermieden werden. Aussenkondensat ist dagegen ein positives Zeichen für gut isolierende Fenster.

Kondenswasser an der Aussenscheibe: Fenster mit Innenkondensat