Wiederaufbau
Schnell wurde klar, dass das Häusergeviert, das zwischen 1893 und 1924 zu einer Blockrandbebauung komplettiert wurde, zu wichtig für das Zürcher Stadtbild ist, um es einfach durch einen Neubau ersetzen zu können. Darum kam für alle Beteiligten nur ein Wiederaufbau infrage. Während die Naturstein-Fassade Richtung Bahnhofplatz/Bahnhofquai in Abstimmung mit der Denkmalpflege vollständig rekonstruiert wurde, hat man das Dach komplett neu erstellt, ohne dass dies von aussen direkt erkennbar ist: Die Zinnen sind neu teilweise begehbar. Die Lukarnen hofseitig wurden neu interpretiert. Ein denkmalgeschütztes Treppenhaus war weitgehend erhalten geblieben, nicht zuletzt, da die Abschlüsse vor der Renovation ausgebaut und eingelagert worden waren.
Enge Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege
4B hat für das Belle-Époque-Haus sowie das anschliessende Haus Du Pont (Architektur: Haller & Schindler, 1913–24), das heute das urbane Hotel Ruby Mimi beherbergt, einen Grossteil der Fassadenfenster realisiert. Das beim Grossbrand ebenfalls bereits im Umbau begriffene Geschäftshaus Du Pont, das vorher zudem ein bekanntes Stadtzürcher Kino beherbergte, war nur indirekt betroffen. Im Auftrag von Monoplan Architekten war die Righetti Partner Group AG für die Gesamtsanierung dieses Hauses verantwortlich (Sanierung Kunststeinfassade, Fensterersatz, Dachfläche und Lukarnen-Einbau, Einbau von statischen Stahlfachwerken und weiteres). Für 4B war es eine anspruchsvolle Aufgabe, den denkmalpflegerischen sowie gebäudetechnischen Anforderungen gerecht zu werden. Mit dem Holz-/Metall-Fenstersystem NF1 von 4B konnten jedoch sämtliche Ansprüche perfekt gelöst werden. Das Spektrum reicht vom NF1 contur mit Tiefenoptik über das flächenbündige NF1 design bis hin zum NF1 lux mit maximalen Glasanteilen. Die ausgeklügelte Konstruktion bietet optimalen Schallschutz, eine hohe Einbruchsicherheit und überzeugt durch ausgezeichnete Energiewerte – für ein komfortables Raumgefühl. Alle drei Ausführungen sind mit einer schlanken Mittelpartie von 94 mm erhältlich.
Während am Bahnhofplatz 1 dreiteilige Fenster die damalige Grosszügigkeit der Belle Époque zum Ausdruck bringen, sind es im Hotel Ruby Mimi Fenster vom Typ NF1 mit sogenannten «Heimatschutz»-Profilen und aufgeklebten Sprossen. So fügen sich alle neuen Fenster mit ihren jeweils zeittypischen Charakteristika perfekt in das Fassadenbild der beiden unterschiedlichen Häuser ein. Beim Haus Du Pont ist es den Architekten von Monoplan AG, die für die Gesamtplanung, Bauleitung und das Interior Design zuständig waren, zudem gelungen, in den Innenräumen die Art-Déco-Architektur in einer modernen Interpretation wieder aufleben zu lassen; mit dunklen Brüstungstäfern in den Zimmern, einem samtigen Roaring-Twenties-Look in Lobby, Restaurant und Bar im Erdgeschoss. Auch wenn Fenstern selten auf den ersten Blick die grösste Aufmerksamkeit zukommt: Sie tragen immer ganz wesentlich zum stimmigen Gesamtbild von Raumarchitektur und einer Fassade bei. Auch hier war die enge Zusammenarbeit aller Beteiligten ein Glücksfall. Zürich besitzt nun mit der gelungenen Rekonstruktion, Sanierung und dem Umbauten der beiden Geschäftshäuser ein städtebauliches Aushängeschild, das der Weltstadt Zürich gerecht wird.