Offene, luftige und natürlich eingerichtete Räume mit Blick ins Grüne – so etwa stellt man sich den idealen Rückzugsort zum Erholen vor. Warum aber hat man selten das gleiche Bild vor Augen, wenn das Stichwort Spital fällt – einem Ort zum Gesundwerden? Dabei belegen Sanatorien und Rehakliniken im Grünen längst, dass Heilung und Genesung in einer freundlichen und lichten Umgebung erfolgreicher verlaufen. Die Realität der Akutspitäler aber zeigt heute noch vielfach ganz andere Bedingungen: hohe Bettentürme, beengte Zimmer, labyrinthartige Wegnetze – ein Albtraum, nicht nur für Kinder. Auch das bisherige «Kispi» im Zürcher Hottinger Quartier war seinen Kapazitäten längst entwachsen und auf Provisorien angewiesen. Wie dagegen ein kindgerechter Gegenentwurf zu einem klassischen Krankenhaus aussehen kann, zeigten Herzog & de Meuron. Die Schweizer Architekten konnten in dem zweistufigen Wettbewerb, der 2011 von der Eleonorenstiftung lanciert wurde, mit ihrem Vorschlag überzeugen. Bereits die Ausschreibung vermittelte, dass nicht nur ein neues Spital, sondern auch eine wegweisende Architektur erwartet wurde: «Wir wünschen uns die Erschaffung eines Ortes mit Ausstrahlung, an dem sich sowohl Kleinkinder als auch Jugendliche und deren Eltern trotz ihres individuellen Schicksals so wohl und geborgen fühlen wie möglich, und der durch seine architektonische und funktionale Ausgestaltung den Behandlungsprozess und die Arbeit der Mitarbeitenden weitest möglich unterstützt.»