Andreas Burkart, die 4B AG hat zum ersten Mal mit Herzog & de Meuron zusammengearbeitet. Was waren die ausschlaggebenden Faktoren, weshalb sich das Basler Büro für Fenster und Fassadenelemente von 4B entschieden hat?
4B konnte ein langjähriges Know-how im Bereich Pfosten-Riegel-Fassaden in Holz vorweisen, inklusive zahlreicher Referenzen. Zudem sind wir als Gesamtanbieter in der Lage, Fenster und komplette Fassaden aus einer Hand zu liefern. Was sicherlich auch eine Rolle gespielt hat, ist der Eindruck von unserer Produktionsfläche in Hochdorf. Nur wenige Anbieter sind in der Lage, ein Auftragsvolumen in diesem Ausmass zu realisieren, termingerecht und zur vollsten Zufriedenheit.
Hatten Herzog & de Meuron besondere Ansprüche hinsichtlich der verwendeten Produkte, deren Funktionalität oder Bereitstellung?
Die Architekten von Herzog & de Meuron hatten konkrete und klare Vorstellungen, wie die Fassade architektonisch und optisch am Schluss daherkommen soll. 4B setzte deren Vorstellungen dann um. Bei der Herstellung und Bereitstellung haben wir bei 4B von unserem langjährigen Know-how profitiert. Funktionalität wie Nutzungsvereinbarungen waren uns bereits vom ersten Tag an bekannt.
Von der Fassade wurde zunächst ein Mockup im Werk gebaut. Welche Erkenntnisse konnten dabei für die Baustelle gewonnen werden?
Das Mockup diente uns und Herzog & de Meuron dazu, die hohen Qualitätsansprüche auf Seiten der Materialien festzulegen und genehmigen zu lassen. Anhand des Mockups konnten wir intern im Prozess diverse Kleinigkeiten anpassen, was einen grossen Nutzen für die Serie gebracht hat. Das Mockup wurde dann gemeinsam mit den Architekten im Werk von 4B abgenommen. Dabei konnten wir ihnen auch zeigen, wie die internen Prozesse ablaufen, über die einzelnen Arbeitsschritte bis hin zum fertigen Bauteil.
Was waren auf der Baustelle die grössten Herausforderungen?
Die grösste Herausforderung war sicher das Volumen. Zum Teil waren wir an verschiedenen Bauteilen über alle Stockwerke hinweg mit bis zu 15 Monteuren gleichzeitig am Montieren. Eine grosse Herausforderung waren sicherlich auch die Wetterverhältnisse und der Bauablauf. Wir haben ja quasi Möbelstücke aus Vollholz in eine Baustelle im Rohbau eingebaut. Das ist vom Ablauf her leider nicht anders möglich, um die Fassade zu schliessen, und bringt natürlich auch seine Herausforderungen mit sich. Betreffend Logistik wurden alle Produkte just in time abgerufen und verbaut. Lagerflächen gab es auf dem Bau nur minimal bis keine.
Der Bau eines Spitals ist eine hochkomplexe Aufgabe mit vielen Beteiligten. Gab es hier Besonderheiten mit anderen Gewerken?
Schnittstellen und Koordination von solchen Grossbaustellen mit anderen Unternehmen sind tatsächlich die grosse Herausforderung und der Weg zum Erfolg. Mittels wöchentlichen Bausitzungen wurde laufend koordiniert und korrigiert.
Vielen Dank, Herr Burkhart, für das Gespräch.